Nähanleitung Untersetzer „Hexagon“

Anleitung zum Nähen eines Hexagon-Untersetzers in jeder beliebige Größe

Solche Untersetzer eigenen sich prima zum Verarbeiten von Stoffresten und Vliesresten.
Außerdem kann man jeden Untersetzer individuell quilten und gestalten.

Anleitung:
An Material benötigt ihr einige Stoffreste, Vlieseline H 630 (zum Aufbügeln), es geht aber genauso gut ein dünnes Vlies, das man nicht aufbügeln kann, sowie ein Stück Stoff für die Rückseite.
Da man den Untersetzer in jeder beliebigen Größe anfertigen kann, richtet sich die Menge der Stoffreste nach der gewünschten Größe.
Mein hier gezeigter Untersetzer hat eine fertige Größe von 6 1/2″ (16,5 cm)
Mein mittleres Hexagon hat zugeschnitten eine Kantenlänge von 1  3/8″.
Die Streifen sind 1  1/2″ breit und unterschiedlich lang.

Zuschnitt:
Schneidet für die Mitte ein Hexagon in der von euch gewünschten Größe zu.
Schneidet pro Runde 6 Streifen in der von euch gewünschten Breite zu. Die Streifen müssen jeweils etwas länger sein, als eine Kantenlänge beträgt.
Achtung: Die Streifen müssen in jeder Runde länger sein als in der Vorrunde!
Die Anzahl der Streifen richtet sich danach, wieviele Runden ihr nähen möchtet.

Schritt 1:
Näht den ersten Streifen an eine Kante des Hexagons an. Der erste Streifen sollte links (am Rundenanfang) mindestens so viel überstehen, wie eine Streifenbreite beträgt.
Beginnt dabei nicht am Anfang der Kante, sondern etwa in der Mitte oder im ersten Drittel, da der letzte Streifen einer Runde unter den ersten Streifen genäht wird.

Klappt den ersten Streifen nach oben und bügelt oder presst ihn mit dem Finger.
Die Nahtzugaben werden immer nach oben – also Richtung Streifen – gebügelt.

Schritt 2:
Nach dem Bügeln legt ein Lineal an und schneidet den Stoffüberstand auf der rechten Seite fortlaufend mit der Kante ab.
Den links überstehenden Stoff unbedingt über die gesamte Runde dran lassen.

Schritt 3:
Nehmt nun den nächsten Streifen und näht ihn an die jetzt lange Kante (erster Streifen plus zweite Kante) an. Nach oben bügeln. Stoffüberstand rechts im Verlauf mit der Kante abschneiden.

So verfahrt ihr mit allen fünf Streifen.

Schritt 4:
Bevor ihr den letzten Streifen annäht, klappt den Überstand vom ersten Streifen weg, steckt ihn fest, und näht dann den sechsten Streifen wie gehabt an.

Danach klappt den ersten Streifen wieder auf, legt ihn schön gerade an die Schnittkante des sechsten Streifens an, und näht ihn bis zum Beginn der Naht vom Anfang fest. Bei einem kleinen Hexagon in der Mitte ist das manchmal ein bisschen fummelig.

Schritt 5:
Nun sieht euer Untersetzer so aus:

Bügelt den Untersetzer gut, und schneidet dann mit dem Lineal die überstehenden Stoffstücken ab, so dass neue Kanten entstehen. Ich mache das gerne von der linken Seite aus, weil ich mich beim Anlegen des Lineals nach der Naht richte.

Nach diesem Verfahren könnt ihr nun eine oder auch mehrere weitere Runden annähen, bis ihr die gewünschte Größe erreicht habt.

Schritt 6:
Wenn euer Untersetzer die richtige Größe hat und die überstehenden Teile abgeschnitten sind, schneidet in der exakt passenden Größe ein Stück Vlieseline H630 zu und bügelt es mit einem feuchten Tuch auf die Rückseite des Untersetzers.
Achtung: Wenn die Vlieseline zu groß ist, ist entweder euer Bügelbrett oder euer Bügeleisen verklebt.
Wie ihr hier sehen könnt, kann man auch sehr gut Vliesreste zusammennähen und ein zu kleines Stück Vlies in die passende Größe bringen.

Schritt 7:
Schneidet euren Rückseitenstoff etwas größer zu als der Untersetzer mit Vlies nun ist.
Legt dann das Hexagon rechts auf rechts auf den Rückseitenstoff.
Markiert eine Wendeöffnung.

Näht nun mit 7 mm Nahtzugabe vom einen Punkt der Wendeöffnung bis zum anderen Punkt der Wendeöffnung.
Schneidet den Überstand des Rückseitenstoffs bündig mit der Nahtzugabe der Vlieseline ab.

Nun schneidet noch die Ecken schräg, damit man sie nach dem Wenden gut ausformen kann.

Wendet durch die Öffnung euren Untersetzer und formt mit Hilfe eines Stäbchens oder Ecken- und Kantenformers die Ecken gut aus. Jetzt bügelt den Untersetzer noch einmal und schlagt dabei die Nahtzugaben der Wendeöffnung sauber nach innen.
Dann steppt einmal knappkantig ringsherum und verschließt damit gleichzeitig die Wendeöffnung.

Schritt 8:
Zum guten Schluss könnt ihr den Untersetzer nach eurem Geschmack quilten bzw. absteppen.
So sieht mein fertiger Untersetzer jetzt aus.

Variante mit Binding:
Natürlich kann man den Untersetzer auch mit einer separaten Einfassung (Binding) versehen. Dann ist die Vorgehensweise ab Anbringen des Rückseitenstoffs anders als oben gezeigt.
Für kleine Untersetzer verwende ich die Methode ohne Binding. Für größere Deckchen bevorzuge ich die Methode mit Binding.
Vielleicht erweitere ich diese Anleitung gelegentlich noch um die Binding-Variante.
Der Untersetzer würde dann so aussehen:

 

Viel Spaß beim Nacharbeiten!
Falls ihr Fragen habt könnt ihr mich gerne über meine E-Mailadresse im Impressum oder über Facebook kontaktieren.

Martina